Die
verfallene
Altstadt
Gwalior
bewahrt
den
Charakter
der
Großmogulzeit.
Das
schönste
Bauwerk,
östl.
vor
der
Stadt,
ist
das
Grabmal
des
Muhammed
Ghaus,
aus
dem
XVI.
Jahrh.,
mit
quadra-
tischem
Hauptbau,
flacher
Kuppel,
umlaufender
Halle
und
je
vier
zweistöckigen
Eck-
und
Torpavillons;
die
Mauern
bestehen
ganz
aus
Steingitterwerk;
der
Marmorsarkophag
des
Heiligen
im
Innern
ist
von
einem
durchbrochenen
Marmorpavillon
umschlossen.
In
der
Umgebung
des
Grabmals
mehrere
kleinere
Gräber,
u.
a.
das
des
Sängers
zur
Festung,
die
Jâma
Masjîd,
aus
dem
XVII.
Jahrhundert.
Die
*Festung
(Fort),
90m
über
der
Stadt,
auf
3km
langem,
200-850m
breitem
Sandsteinfelsen,
dessen
jähe,
stellenweise
über-
hängende
Wände
z.
T.
künstlich
bebauen
sind,
bietet
weithin
in
der
Ebene
einen
großartigen
Anblick.
Ihre
Geschichte
reicht
bis
in
das
VI.
Jahrh.
nach
Chr.
zurück.
Die
wichtigsten
Bauten
stammen
aus
der
Zeit
Mân
Singh’s
(1486-1518),
des
vorletzten
und
bedeutendsten
Vertreters
der
Tomardynastie
Fuß
des
Felsens
vorgeschoben,
wo
das
1660
erbaute
Alamgîri-Tor
(Pl.
1)
den
Haupteingang
bildet.
Mit
ihm
decken
im
ganzen
sieben
Tore
den
Festungsweg.
Das
zweite,
Bâdalgarh
Pol
(Pl.
2),
mit
hübschem
Spitzbogen,
stammt
aus
dem
XV.
Jahrhundert.
Jenseit
des
3.
Tores
eine
große
Palastruine
aus
Mân
Singh’s
Zeit
(Gûjari
Mahâl;
Pl.
3),
mit
schönen
Fenstern.
Jenseit
des
5.
Tores
ein
kleiner
Felsentempel
aus
dem
IX.
Jahrh.,
der
dem
Chaturbhuj
(Pl.
4),
d.
h.
dem
„vierarmigen“
Vischnu
geweiht
war.
Weiterhin
an
der
Fels-
wand
Reliefdarstellungen
des
Mahâdeo-Schiva
und
viele
Lingams.
Bemerkenswert
ist
noch
das
vorletzte
(6.)
Tor,
Hathi
Pol
(Pl.
5),
aus
dem
XV.
Jahrhundert.
Den
Zutritt
zum
Felsplateau
beherrscht
der
mit
dem
Hathi
Pol
und
dem
letzten
Tor
verbundene
*Palast
des
Mân
Singh
(Pl.
6),
um
1500
vollendet,
1881
wieder-
hergestellt,
mit
zwei
Hauptstockwerken
und
Untergeschoß,
ähnlich
der
Burg
von
Amber
(S.
150),
aber
mehr
festungsartig.
Die
91m
lange,
30m
hohe
Ostfront
ist
durch
vier
halbrunde,
von
Kuppel-
pavillons
überragte
Türme
verstärkt,
die
49m
lange
Südfront
durch
drei
gleiche
Türme,
mit
durchbrochenen
Brustwehren
dazwischen.
Farbige
Kacheln
mit
Pflanzen-
und
Tierdarstellungen,
grün,
blau,
gelb,
bekleiden
die
Wandflächen
außen
und
innen.
Die
Wohnräume
sind
den
beiden
Höfen
zugewendet,
klein
und
durch
winklige
Treppen
verbunden.
Fledermäuse
verpesten
die
Luft.
—
Nördl.
schließt
sich
der
von
Mân
Singh’s
Sohn
erbaute
Chit
Mahâl
(Pl.
7)
an,
mit
hübscher
Dekoration.
Die
Paläste
weiter
nördl.
sind
unbedeutend
und
dienen
z.
T.
als
Militärmagazine
(unzugänglich).
Einer
älteren
Zeit
gehören
die
beiden
*Sâsbâhu-Tempel
(Pl.
8)
an,
die
8-10
Min.
südl.
auf
einem
östl.
Vorsprung
des
Festungsfelsens
stehen.
Der
größere,
laut
Inschrift
1092-93
erbaut
und
dem
Vischnu
geweiht,
ist
etwa
30m
lang,
19m
breit
und
22m
hoch,
mit
Vorhallen